WEIHNACHTSORATORIUM

 von Johann Sebastian Bach (1685-1750)

John Flaxman - The Adoration of the Magi, a Design for Bas Relief - Google Art Projectmit Franziska Hoppermann Sopran
Christian Hallensleben Echo-Sopran
Christa Bonhoff Alt
Johannes Gaubitz Tenor
Ralf Grobe Bass
Kammerchor CANTICO
HANSE-BAROCK auf historischen Instrumenten
Norbert Hoppermann Leitung

 

Ein Weihnachtsabend für die neue Orgel am Kleinen Michel

Sonnabend, 27. Dezember 2014
     16.00 Uhr: KANTATE I-III
     18.30 Uhr: KANTATE IV-VI

Kath. Kirche St. Ansgar | Kleiner Michel

Platzreservierung gegen Spende von € 50,- | 30,- | 20,- | 10,-

Bankverbindung/Spenden: Orgelbauverein Kleiner Michel
Bank für Kirche und Caritas eG., Paderborn BIC GENODEM1BKC
IBAN DE55 4726 0307 0018 2300 00 - Verwendungszweck: "W.O.+ Vor-/Nachname"
Wenn Sie eine Spendenquittung wünschen, schicken Sie uns bitte Ihre Adresse in der Reservierungsbitte per Mail mit oder hinterlassen Sie sie telefonisch.

konzerte@kleiner-michel.de - 040/ 37 12 33


Dienstag 16. Dezember 2014
20.00 "Was will der Hölle Schrecken nun?“
     Eine Lesehilfe zu Bachs Weihnachtsoratorium mit Klangbeispielen mit Norbert Hoppermann


Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium im Kleinen Michel

Norbert HoppermannEs ist nicht einfach, den Unterschied zwischen der Feier der Geburt Jesu und der quirligen Glitzerwelt auf unseren Straßen zu erklären. Ich habe nichts gegen Glühwein und Tannenzweige. Ich finde es nicht schlimm, dass die Geschichte von Stall und Krippe und Hirten und Schafen und Engeln Menschen gut tut und ihre Sehnsucht nach Frieden, Heimeligkeit und Ruhe zum Ausdruck bringt. Das spüre ich auch. Die Kindheitserzählungen, wie wir sie im Matthäus- und Lukasevangelium lesen, liefern ein zauberhaftes Bühnenbild, das ergreift, berührt und Raum für Träume und Wünsche lässt. Trotz alldem spielt mitten auf dieser biblischen Bühne noch eine Haupthandlung, die mich zu diesen Zeilen antreibt:

Gott wird Mensch. - „Das ist heute, “ haben wir von unseren jüdischen Brüdern und Schwestern gelernt. Wir organisieren keine noch so schöne Gedenkfeier an etwas Vergangenes, wir feiern, was jetzt und hier und immer wieder geschieht. Gott scheut nicht den schmerzhaften Prozess der Menschwerdung, um in seiner Schöpfung aus allen Perspektiven präsent zu sein. Das beginnt klein, ist aber groß.

Bach begleitete die Leipziger Christen der Thomas- und Nikolaigemeinde 1734 mit sechs Festmusiken über die Tage von Weihnachten bis Epiphanie. Da wir nicht alle gemeinsam zwei Wochen über zusammen sind, verdichten wir Bachs Deutung des Weihnachtsgeheimnisses auf einen langen Abend und freuen uns über den großen Bogen, den wir hoffentlich gemeinsam spannen können.  

Ich möchte Sie anregen, die Handlungsträger des Stücks einmal bewusst in der Entwicklung ihrer Rollen zu begleiten. Von vielen unbemerkt weicht Bach im Weihnachtsoratorium von Rollenprinzipien ab, die er noch sieben Jahre zuvor in der Matthäuspassion deutlich konsequenter durchgehalten hat, und nähert sich einer moderneren Erzählweise an, wie sie die Vertreter des Empfindsamen Stils später einfordern. Doch dazu mehr im Einführungsvortrag, wenn Sie mögen.

Oder Sie kommen einfach und lassen sich überraschen…genießen Sie die Farbigkeit der historischen Instrumente (darunter die hölzerne Traversflöte, die verschiedenen Oboenbauarten, die singenden Streichinstrumente mit Darmsaiten, die Naturinstrumente der Blechbläser und natürlich die Barockpauken), die Gestaltungskraft der Sänger und des Chores.

Finanziell möglich wird dieser Abend durch die Regionalstelle Kirchenmusik, die das Konzert vollfinanziert. Nur so kommen Ihre Spenden zu 100% der neuen Orgel am Kleinen Michel zu. Noch sind über € 700.000,- bis zum Ziel zurückzulegen, es wäre schön, wenn wir Schritt für Schritt diesem Ziel näherkommen.

Herzliche Einladung und weiterhin einen besinnlichen Advent,

Norbert Hoppermann
Regionalkantor